Liebes Publikum,
in „Der Lärm des Lebens“ erzählt Jörg Hartmann auf hinreisende Weise seine Geschichte und die seiner Eltern und Großeltern. Es ist eine Liebeserklärung an die Kraft der Familie – und an den Ruhrpott. Ob es um die Situation seiner gehörlosen Großeltern im Nationalsozialismus geht, die Lebensklugheit seiner Mutter, die für kurze Zeit eine Pommesbude betrieb, die Demenzerkrankung seines Vaters, der Dreher und leidenschaftlicher Handballer war, die vielen skurrilen Erlebnisse in der Großfamilie oder um Schlüsselbegegnungen, die er als Schauspieler hatte – immer hält Hartmann die Balance zwischen Tragik und Komik. Er hat dabei einen kraftvollen Erzählton – persönlich, berührend, humorvoll. Und fragt: Warum kehren wir immer wieder zu unseren Wurzeln zurück? Es geht Hartmann darum, den Kreislauf des Lebens zu fassen: Eltern und Kinder, Anfang und Ende, Aufbruch und Ankunft, Werden und Vergehen – eben alles, was nebenbei, eine Mentalitätsgeschichte der Bundesrepublik.
Jörg Hartmann, geboren 1969, gehört zu den bedeutendsten deutschen Charakterdarstellern. Fernsehproduktionen wie „Weissensee“ oder der Dortmund-Tatort, in dem er Kommissar Faber spielt, machten ihn einem breiten Publikum bekannt. Sein erstes Festengagement hatte er als Schauspieler von 1994 bis 1996 am Meininger Theater. Nach weiteren Theaterengagements wurde er 1999 Ensemblemitglied der Berliner Schaubühne.
Jörg Hartmann wurde für sein Schaffen vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Deutschen Fernsehpreis, der Goldenen Kamera und dem Grimme-Preis. Für den Tatort „Du bleibst hier“ (2023) schrieb er das Drehbuch.
Sa., 15.03.2025, 19.30 Uhr – Großes Haus, im Rahmen der Meininger Frühlingslese
Staatstheater Meiningen
Bernhardstraße 5
98617 Meiningen
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