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Horrorklassiker „Jekyll & Hyde“ Frank Wildhorns atemberaubendes Musical über das Gute und Böse

Bühnenbildmodell von
Bühnenbildmodell von "Jekyll & Hyde" von Karin Fritz

Das Musical „Jekyll & Hyde“ gehört seit seiner Uraufführung 1990 zu den beliebtesten und meistgespielten Horrorklassikern der Gegenwart. Komponist Frank Wildhorn (geb. 1959) und Textdichter Leslie Bricusse (1931–2021) verhalfen dabei der 1886 erstmals veröffentlichten, bewegenden Erzählung „Die seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ vom schottischen Schriftsteller Robert Louis Stevenson (1850–1894) zu neuem Leben.

Die schon vor dem Musical mehrfach verfilmte Schauergeschichte Stevensons beschreibt den Lebensweg des jungen, ehrgeizigen Arztes und Wissenschaftler Dr. Henry Jekyll, der glaubt, mit der menschlichen Psyche experimentieren zu können, um das Gute und Böse voneinander zu trennen. Wildhorn und Bricusse orientierten sich aber nur teilweise an Stevenson. Sie übernahmen neben der gespaltenen Titelfigur Jekyll-Hyde den Freund und Anwalt John Utterson, strichen aber eine Menge Figuren und fügten auf der anderen Seite zwei Frauenfiguren hinzu. Durch die Einfügung von Jekylls aristokratischer Verlobten Lisa und der Prostituierten Lucy, die bei Stevenson fehlen, verschärft sich noch die Dualität von Jekylls menschlicher Seele. Die gespaltene Persönlichkeit der Titelrolle wird dadurch sichtbarer und die Erweiterung um Momente der Liebe und Erotik entspricht zudem der Zuschauererwartung in einem Musical.

Zu Beginn der Handlung ist Jekyll aufgrund der psychischen Erkrankung seines Vaters geradezu besessen von der Idee, mit einem Medikament den bösen Teil aus der menschlichen Seele abzuspalten. Da ihm die Verabreichung an Patienten in einem Krankenhaus verboten wird, startet er seinen gefährlichen Selbstversuch. Er erschafft das Monster Edward Hyde. Anfangs ist Jekyll fasziniert von seinem zweiten Ich. Tagsüber forscht er unermüdlich an der Vervollkommnung seiner Droge, vernachlässigt dabei allerdings seine Verlobte Lisa, nachts lebt er seine brutalen Fantasien mit der Prostituierten Lucy aus. Doch die Aufspaltung gerät aus den Fugen, als Hyde einen Mord begeht. Jekyll versucht sein böses Ich zu stoppen, doch zu spät. Hyde hat bereits die Macht über ihn übernommen.

Bereits vor zwei Jahren begeisterte mit „Der Graf von Monte Christo“ ein Wildhorn-Klassiker das Meininger Publikum.


„Jekyll & Hyde“ ist atemberaubendes Theater mit rockigen Pop-Anklängen. Zu den bekanntesten Songs gehören „Someone like you“, „A new Life“ und „This is the Moment“, die Wildhorn bereits Jahre vor dem kompletten Musical komponierte und bei vielen Konzerten und Veranstaltungen aufgeführt wurden. Nach der Uraufführung 1990 in Houston und mehreren Überarbeitungen gab es eine mehrjährige Tournee durch die USA, ehe im April 1997 die Broadway-Premiere stattfand. Mit weit über 1500 Vorstellungen bis in das Jahr 2001 erlebte die Bühnen-Show eine Rekordlaufzeit und wurde für vier Tony Awards nominiert. Der Siegeszug des Musicals übertrug sich schnell auf Europa. 1999 war die deutsche Erstaufführung im Musicaltheater Bremen. Seitdem gibt es unzählige Produktionen auch hierzulande. „Jekyll & Hyde“ gehört zu den erfolgreichsten Musicals der letzten dreißig Jahre.
Bereits vor zwei Jahren begeisterte mit „Der Graf von Monte Christo“ ein Wildhorn-Klassiker das Meininger Publikum. Der damals bewährte Regisseur Cush Jung, der bei „Jekyll & Hyde“ auch eine eigene deutsche Übersetzung kreiert, ist ebenso wieder dabei wie Bühnenbildnerin Karin Fritz und Kostümbildner Sven Bindseil.

Matthias Heilmann, Musiktheaterdramaturg

 

„Jekyll & Hyde“
Musical von Frank Wildhorn und Steve Cuden. Buch und Liedtexte von Leslie Bricusse. Orchestrierung von Kim Scharnberg. Arrangements von Jason Howland. Deutsch von Susanne Dengler und Eberhard Storz.

Musikalische Leitung: Kens Lui • Nachdirigat: Noori Cho • Regie, Choreografie: Cusch Jung • Bühne: Karin Fritz • Kostüme: Sven Bindseil • Chor: Roman David Rothenaicher • Dramaturgie: Matthias Heilmann
Mit: Anna Langner, Sara-Maria Saalmann/Monika Reinhard, Marianne Schechtel; Tarik Akman, Horst Arnold, Raphael Hering, Cusch Jung, Andreas Kalmbach, Steffen Köllner, Florian Minnerop/Benjamin Sommerfeld, Johannes Mooser/Tobias Glagau, Matthias Richter, Yannik Schiller, Shin Taniguchi, Silvio Wild, Sang-Seon Won • Chor und Statisterie des Staatstheaters Meiningen• Es spielt die Meininger Hofkapelle

Matinee: 17.11.2024., 11.15 Uhr – Foyer Großes Haus
Premiere: FR, 06.12., 19.30 Uhr – Großes Haus
Weitere Termine: 08.12., 14.12., 22.12., 31.12.2024, 18.01., 15.02., 30.03., 17.04., 25.04., 21.06.2025 – Großes Haus

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