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Schnelle Hilfe für die Kunst: Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt kooperiert mit Staatstheater

Gemeinsam für die Gesundheit am Staatstheater Meiningen: Dr. med. Christiana Walch, Intendant Jens Neundorff von Enzberg (Mitte) und Prof. Dr. med. Sebastian Kerber.
© Christina Iberl
Gemeinsam für die Gesundheit am Staatstheater Meiningen: Dr. med. Christiana Walch, Intendant Jens Neundorff von Enzberg (Mitte) und Prof. Dr. med. Sebastian Kerber.

Seit 2017 kooperiert der Campus Bad Neustadt mit dem Staatstheater Meiningen

Fachärztliche Beratung, schnelle Terminvermittlung, Vorträge zur Prävention: Es ist ein besonderer Service, den das Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt den Mitarbeitern des Staatstheaters Meiningen bietet. Ein Gespräch mit Initiator Prof. Dr. med. Sebastian Kerber (SK), Chefarzt der Klinik für Kardiologie I, und Intendant Jens Neundorff von Enzberg (JNvE).

Herr Neundorff von Enzberg, Sie sind Chef von 320 Mitarbeitern im Staatstheater Meiningen. Es ist Februar, wir haben Grippesaison: Wie sehr beschäftigt Sie das Thema Krankenstand?

JNvE: Der Krankenstand und speziell die Grippesaison sind Themen, die uns im Theater jedes Jahr aufs Neue beschäftigen. Im Idealfall können wir mit Krankheitsfällen so umgehen, dass das Publikum es nicht merkt. Im schlechtesten Fall müssen Vorstellungen oder sogar Premieren verschoben werden.

Herr Prof. Kerber, welche berufsspezifischen „Theaterkrankheiten“ sehen Sie – beispielsweise bei Orchestermusikern?

SK: Jede Instrumentengruppe hat eine sehr stereotypische Belastung. Bei den Streichern sind es häufig orthopädische Probleme, die Halswirbelsäule, Schultern und Ellenbogengelenke betreffend. Bei den Bläsern ist wiederum hoher Blutdruck häufig. Diese erhöhte Inzidenz von Erkrankungen ist normal. Wichtig ist, dass man dies erkennt und darauf reagiert. Bei den nicht-künstlerischen Mitarbeitern, gerade im Bereich der Bühnentechnik, sind ebenfalls orthopädische Probleme im Vordergrund – hier durch das Heben schwerer Lasten.

Wie sind Sie 2017 dazu gekommen, mit dem Staatstheater Meiningen eine Kooperation zu beginnen?

SK: Ich bin musisch interessiert und habe auch viel Kontakt zu Künstlern. Dadurch habe ich gelernt, dass die Welt der Kunst nicht nur schön und mit Applaus besetzt ist, sondern dass Künstler einer hohen physischen Belastung ausgesetzt sind. Künstler sind wie Hochleistungssportler, sie müssen auf den Punkt ihre Leistung bringen. Dabei können somatische Beschwerden den Alltag sehr erschweren. Dem haben wir uns angenommen mit der Intention, ein bisschen von dieser Belastung zu nehmen.

Herr Neundorff von Enzberg, kennen Sie ähnliche Projekte an anderen Theatern in Deutschland?

JNvE: Es ist eine Besonderheit in der deutschen Theaterlandschaft. Ich bin sehr glücklich über diese Kooperation, die uns dabei unterstützt, die kulturellen Angebote für diese Region umfänglich und anspruchsvoll zu gestalten.

Herr Prof. Kerber: Was genau tun Sie am Theater?

SK: In dieser Ausbaustufe der Kooperation ist circa alle sechs Wochen eine Fachärztin, Dr. med. Christiana Walch, im Theater als Ansprechpartnerin für alle Mitarbeiter vor Ort. Sie bespricht mit den Mitarbeitern
strukturiert deren Krankheitsbilder und wir versuchen dann hier am Campus und/oder im niedergelassenen Bereich, den richtigen Ansprechpartner sowie schnellstmöglich einen Termin zu finden. Pro Jahr erfolgen über uns 100 bis 120 solche Vermittlungen. Außerdem werden wir künftig wieder häufiger Vorträge zu Präventionsthemen am Theater halten. Zu uns kommen Menschen, die perfekt performen möchten und dafür fit sein müssen in ihrem Berufsumfeld. Sie haben Druck, dass ihnen schnell geholfen wird – und das versuchen wir zu tun.

Das Gespräch führte Susann Höfner.


Tipp:

Matineekonzert

Das neu begründete „Tonkünstler-Orchester Bad Neustadt a. d. Saale“ (Susanna Mette, Sebastian Kerber, Mathias Wiedemann) stellt sich im Mai mit einem Matineekonzert im Schloss Elisabethenburg in Meiningen dem Publikum vor. Solistin des Konzerts ist Samira Spiegel. Auf dem Programm stehen Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ und die Serenade in E-Dur von Dvořák.

Termin: So, 04.05.2025, 11.15 Uhr – Konzertsaal „Johannes Brahms“, Schloss Elisabethenburg
Karten erhalten Sie im Vorverkauf über die Meininger Museen, Telefon: 03693-881010.