Ingwer, Zimt und Mandelkern haben alle Kinder gern. So ging der Spruch doch? Beste Voraussetzungen also für den „Lebkuchenmann“! Brian Bell inszeniert ihn nicht nur witzig und verspielt, sondern auch besonders nachhaltig: Die Ausstattung wurde vom Staatstheater Saarbrücken übernommen.
Die Winterzeit ist eine magische Zeit. Es riecht nach Zimt und Mandarinen, im Ofen backen Plätzchen und draußen fällt der Schnee ganz langsam. Was jedoch niemand weiß: Auch die Küche ist verzaubert! Nachts erwacht alles zum Leben, was in der Küche Rang und Namen hat. Zum Beispiel der Salzstreuer, genannt Herr Salz, der sich unentwegt auf hoher See befindet. Zumindest in seinem Kopf. Oder die Pfeffermühle, genannt Frau Pfeffer, die das Abenteuer liebt. Und ein gutes Hatschi. Oder der Kuckuck aus der Kuckucksuhr mit Namen Herr von Kuckuck – ein echter Gentleman. Und noch dazu ein ganz exakter Meistersänger. Allerdings nicht heute Nacht. Zum letzten Schlag der zwölften Stunde verliert der pflichtbewusste Kuckuck seine Stimme. Oh je! Was jetzt?! Die „Großen“, in deren Küche sie leben, schmeißen doch alles gleich weg, was nicht mehr funktioniert! Doch zum Glück lässt die Hilfe nicht lange auf sich warten. Der frisch gebackene Lebkuchenmann wird sich um das Problem kümmern! Und er weiß auch genau, was getan werden muss: Wir brauchen Honig für den Kuckuck! Aber dafür muss der Lebkuchenmann ganz nach oben lettern, bis ins höchste Regal, wo der grausige, grimmige Teebeutel haust. Zu allem Unglück gesellt sich dann auch noch die Gangstermaus Schleck hinzu – und will selbst ein Stück vom (Leb-)Kuchen haben …
„Der Lebkuchenmann“ von David Wood erzählt mit viel Musik und Witz eine temporeiche Geschichte über Freundschaft, Mut und Akzeptanz. Diese gelungene Mischung hat den Lebkuchenmann zu einer der erfolgreichsten Kindertheaterstücke der letzten fünfzig Jahre gemacht. Denn seit seiner Londoner Uraufführung im Jahr 1976 wurde das Stück weltweit durchgehend aufgeführt.
Was jedoch selten mitgedacht wird: Wer an so vielen verschiedenen Bühnen spielt, verbraucht eine Menge Material, das nach der letzten Vorstellung kaum noch mal genutzt wird. Das Staatstheater Meiningen ist diesmal einen anderen Weg gegangen. Der Meininger „Lebkuchenmann“ wird nämlich nicht nur reichhaltig gewürzt, sondern auch nachhaltig inszeniert sein. Denn das Bühnenbild sowie sämtliche Kostüme wurden vom Staatstheater Saarbrücken aus einer vorigen Inszenierung eingekauft und werden von Regisseur Brian Bell, begleitet von Fridtjof Bundels musikalischen Ideen, mit neuem Leben erfüllt. Ein Schritt gegen die Wegwerfgesellschaft – ganz im Sinne des „Lebkuchenmanns“!
Henning Bakker, Dramaturg Junges Staatstheater
„Der Lebkuchenmann“
Familienstück mit Musik nach David Wood
Deutsch von Maria Harpne und Anatol Preissler
ab 6 Jahren
Regie: Brian Bell · musikalische Leitung: Fridtjof Matti Bundel · Übernahme der Ausstattung aus dem Staatstheater Saarbrücken · Anpassung der Ausstattung: Helge Ullmann · Dramaturgie: Henning Bakker · Mit: Evelyn Fuchs, Alonja Weigert; Max Rehberg, Johannes Schönberg, Rico Strempel, Erik Studte
Premiere: SA, 09.11.24, 17.00 Uhr – Großes Haus
Familienvorstellungen:10.11., 17.11., 07.12., 25.12., 27.12.2024, 19.01.2025 – Großes Haus
Vormittagsvorstellungen: vom 11.11.2024 bis zum 20.01.2025
Zur Inszenierung bieten wir ein 20-seitiges Programmheft an, in dem:
- viele Bilder
- eine Inhaltsangabe
- das Lebkuchenmann-Lied
- ein Rezept für Gute-Laune-Kekse
- ein Suchspiel ...
enthalten sind. Preis: 1,50 €. Direkt im Theater erhältlich.