Der 1985 geborene ukrainische Komponist und Dirigent Anton Lubchenko wird von Kritikern weltweit für seine außergewöhnliche Musikalität geschätzt. Den überwiegenden Teil seiner künstlerischen Tätigkeit übte er in der Russischen Föderation aus. Die aktuellen politischen Ereignisse haben ihn jedoch dazu bewogen, das Land zu verlassen.
Er war Gastdirigent des Tschaikowsky Symphonie Orchesters und Assistent von Vladimir Fedoseyev (seit 2019), Gastdirigent am Mariinsky Theater St. Petersburg (seit 2015) und Composer in Residence des Semper Opernballs in Dresden (seit 2015). Darüber hinaus arbeitete er regelmäßig an der Novaya Opera und dem Russischen Philharmonie Orchester in Moskau, sowie dem Orpheus Radiosinfonieorchester. Ferner ist er seit 2016 als Ständiger Komponist für Russlands traditionsreiches Filmstudio Len-Film in St. Petersburg tätig. Als Künstlerischer Leiter und Chefdirigent war er für die folgenden Opernhäuser und Symphonieorchester tätig:
Tsaritsynskaya Opernhaus in Wolgograd (2020/2021), Sotschi Symphonie Orchester (2017-2020), Staatliches Primorsky Opern- und Balletttheater in Wladiwostok (2013-2015), Staatlich Akademisches Opern- and Balletttheater der Republik Buriatien in Ulan-Ude (2010-2011).
Als Gastdirigent leitete er das Symphonieorchester Peking (2014-2015), das Bruckner Orchester in Linz, Österreich (2013-2014), das Orchestre symphonique et lyrique de Nancy, Frankreich.
Das neuerbaute Staatliche Primorsky Opern- und Balletttheater in Wladiwostok wurde unter seiner künstlerischen Leitung eröffnet. Zu seinen Aufgaben gehörte die Gründung eines neuen Sinfonieorchesters und Opernchores sowie der Aufbau des Opern- und Ballettensembles. Während der drei Jahre seiner Intendanz in Wladiwostok, brachte das Primorskytheater 15 Opern- und Ballettpremieren heraus. Das Haus war Gastgeber für 9 internationale Festivals und wurde darüber hinaus mit seinem Orchester und Ensemble zu Gastspielen im Großen Saal des Moskauer Konservatoriums, am Mariinsky Theater in St. Petersburg und im Brucknerhaus in Linz eingeladen.
Die Liste seiner weiteren Engagements ist beeindruckend und beinhaltet u.a.:
- 2019 begleitete sein Streichsextett op.106 Souvenir de Leonardo die Ausstellung „Mona Lisa – ein Lächeln für Europa” im Roten Rathaus Berlin. Das Werk wurde eigens für diese Ausstellung anläßlich der Wahlen zum Europaparlament geschrieben.
- 2018 wurde seine 9. Symphonie (Linzer Symphonie) unter der Leitung von Vladimir Fedosseyev im Brucknerhaus in Linz uraufgeführt. Zusammen mit Mozarts Linzer Symphonie wurde das Werk eingespielt und als CD mit dem Titel „Zwei Linzer Symphonien” veröffentlicht.
- In der Spielzeit 2015/16 wurde Anton Lubchenko an das Mariinsky Theater St. Petersburg eingeladen, wo er die Opern Iolanta, Mazeppa, Mainacht, Das Märchen vom Zaren Saltan und Die Geschickte vom wahren Menschen als Gastdirigent leitete. Mit dem Mariinsky Symphonie Orchester nahm er auch den von ihm geschriebenen Soundtrack für den Film Three Days Before Spring auf.
- 2015, wurde seine Oper Doktor Schiwago, basierend auf Boris Pasternaks weltberühmtem Roman, unter seiner Leitung am Theater Regensburg uraufgeführt. Im selben Jahr erlebte das Werk am Primorsky Theater Wladiwostok auch seine russische Premiere.
- 2009 dirigierte er die Uraufführung seines Balletts In Colors in Toronto mit dem National Ballet of Canada.
Anton Lubchenko absolvierte 2008 das Rimsky-Korsakow-Konservatorium in St. Petersburg in der Kompositionsklasse von Aleksander Mnatsakanyan (einem Schüler Dimitri Schostakowitschs) und der Klavierklasse von Natalya Brovermann.
Seine Kompositionen umfassen aktuell 9 Sinfonien, 4 Opern, mehrere Ballette, Kammermusik sowie zahlreiche weitere Werke für Orchester, Chöre und Klavier und die Musik für 5 Spielfilme. Seine Werke wurden aufgeführt unter der Leitung von Dirigenten wie Vladimir Fedoseyev, Dmitri Jurowski, Kristjan Järvi, Fabio Mastrangelo, David Briskin, Tom Woods und Massimo Zanetti, und renommierten Orchestern, wie denen des Mariinsky und des Mikhailovsky Theaters, der Staatskapelle Dresden, dem MDR Radiosinfonieorchester in Leipzig, dem Beijing Symphony Orchestra, Tschaikowsky Symphonie Orchester, dem Radiosinfonieorchester Moskau und dem Akademischen Symphonie Orchester der Philharmonie St.-Petersburg.
Nach mehrfacher, durch die Corona Pandemie bedingter Verschiebung, fand im März 2022 die Uraufführung seiner Oper WIR, basierend auf dem gleichnamigen, futuristischen Roman von Yevgeny Zamyatin, am Theater Regensburg statt.