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Brigitte Fassbaender

Brigitte Fassbaender wurde in Berlin geboren und studierte in Nürnberg Gesang bei ihrem Vater, Kammersänger Willy Domgraf Fassbaender. Im Alter von 21 Jahren debütierte sie an der Bayrischen Staatsoper, von wo ihre aufsehenerregende internationale Karriere ihren Ausgang nahm. Sie sang an allen führenden Opernhäusern und Festspielen der Welt (Metropolitan/New York, San Francisco, Chicago, Teatro alla Scala/Milano, Covent Garden/London, Wien, Berlin, Hamburg, Salzburg, Bayreuth, Glyndebourne usw.) und verkörperte alle bedeutenden Partien ihres Fachs. Für zwei Publikumsgenerationen war sie der führende Oktavian in Richard Strauss’ Rosenkavalier. Sie erhielt den Kammersängerinnentitel der Bayerischen und der Wiener Staatsoper.

Über 250 Schallplatteneinspielungen geben Zeugnis von ihrer Bedeutung als Sängerin, ein Großteil davon im Lied- und Konzertbereich. Ein Meilenstein war die Einspielung der drei großen Schubert-Zyklen, die sie als bisher einzige Frau aufgenommen hat. Ihre Tonträger erhielten zahlreiche Preise, darunter zweimal den renommierten Grammophone-Award. 2013 bekam sie den ersten „Life Achievement Award“ von Diapason in Paris. 1994 beendete Brigitte Fassbaender ihre Gesangskarriere, um sich ganz der Regie zu widmen. Über 85 Inszenierungen hat sie inzwischen im In- und Ausland auf die Bühne gebracht.

Die Förderung junger Talente war und ist Brigitte Fassbaender ein wichtiges Anliegen. Als gefragte Gesangspädagogin unterrichtet sie weltweit in Meisterkursen. Von 1995 bis 1997 war sie interimistische Operndirektorin am Staatstheater Braunschweig. Von 1999 bis 2012 leitete sie als Intendantin das Tiroler Landestheater in Innsbruck. Von 2009 bis 2017 war sie künstlerische Leiterin des Richard-Strauss-Festivals in Garmisch-Partenkirchen, sowie Vorsitzende der Richard Strauss-Gesellschaft München.

Seit 2002 leitet sie den „Eppaner Lied Sommer“, der sich zunehmend zu einer international beachteten Adresse für den Liedgesang entwickelt. Im Oktober 2019 erschienen Brigitte Fassbaenders Memoiren „Komm’ aus dem Staunen nicht heraus“ im Verlag C. H. Beck.