Der Bassbariton Hans Gebhardt stammt aus Klingenthal im vogtländischen Musikwinkel, wo er früh seine Instrumentalausbildung in den Fächern Klavier und Horn erhielt. Zweimal nahm er mit Auszeichnung an Jugend Musiziert teil.
Er begann zunächst ein Studium der Musikwissenschaft (Hauptfach), Soziologie und Philosophie, das er 2010 als Magister Artium abschloss. Danach forschte er einige Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Richard-Wagner-Briefausgabe, arbeitete an einer Dissertation über spätromantische Sinfonik/Einflussforschung und studierte am Würzburger Universitäts-Sprachenzentrum Italienisch (Abschluss Stufe C1 des Europäischen Referenzrahmens für Sprachen).
Bereits während seines ersten Studiums wandte er sich dem professionellen Gesang zu. So debütierte er 2009 als Gefängnisdirektor Frank in Strauß’ Fledermaus beim Mozartsommer der Bayerischen Kammeroper. Es folgten weitere kleine Engagements sowie ein erster eigener Liederabend in der Würzburger Residenz. – Ebenfalls in diesem Jahr begann er seine private Gesangsausbildung an der Hochschule für Musik Würzburg, an der er unter anderem Anregungen von Prof. Cheryl Studer erhielt. Zudem nahm er Stimmbildungs- und Gesangsstunden an der HfM „Hanns Eisler“ in Berlin bei KS Prof. Roman Trekel. Bis heute ist er regelmäßig an der HfM „Carl Maria von Weber“ in Dresden und widmet sich unter der Betreuung von KS Prof. Matthias Henneberg weiterführenden Gesangsstudien.
Sein erstes Engagement führte ihn in der Spielzeit 2017/18 ans Sorbische National-Ensemble Bautzen; hier übernahm er neben dem vorwiegend sorbischsprachigen Chorgesang auch solistische Aufgaben im Konzertbereich. Im Anschluss wechselte er als Bass 1 mit Soloverpflichtung ans Eduard-von-Winterstein-Theater Annaberg-Buchholz und im Jahr 2021 in den Chor des Nationaltheaters Mannheim (Chordirektor: Dani Juris), wo er wichtige sängerische Erfahrungen sammeln konnte. Mit dem Mannheimer Opernensemble gastierte er zudem beim Daegu International Opera Festival 2022; hier wirkte er u.a. an der ersten kompletten Aufführung von Wagners Ring des Nibelungen in Südkorea mit.
Hans Gebhardt arbeitete musikalisch mit Persönlichkeiten wie Simone Young, Stefan Blunier, Alexander Soddy, Roberto Rizzi Brignoli und Shao-Chia Lü zusammen; außerdem war er bereits in Inszenierungen von Jens-Daniel Herzog, Hans Schüler, Brigitte Fassbaender und Achim Freyer zu sehen. – Durch seine bisherigen Studien und Beschäftigungen gelang es ihm, sich ein ausgedehntes Repertoire in den Bereichen Musiktheater und Konzert (Chor und Solo) zu erarbeiten, wobei einer seiner Schwerpunkte auf den Werken Richard Wagners liegt. Dem Liedgesang widmet er sich mit ebenso großer Begeisterung.
Seit der Spielzeit 2022/23 ist Hans Gebhardt fest als 1. Bass am Staatstheater Meiningen engagiert, wo er sogleich die Rolle des Ufficiale in Rossinis Barbiere di Siviglia übernahm. In der Saison 2023/24 wird er solistisch u.a. als Zauberer Groma in Wagners Erstlingswerk Die Feen zu hören sein.
Oper in fünf Akten von Giuseppe Verdi
Dichtung von Joseph Méry und Camille du Locle