mit Musik von Anton Webern, Alban Berg, Arnold Schönberg und Franz Schubert
Wer hat Angst vor Arnold Schönberg? Als Schöpfer eines Tonsystems, das sich Anfang des 20. Jahrhunderts radikal von bisherigen Hörgewohnheiten abwandte, sind er und seine Schüler Anton Webern und Alban Berg als „Zweite Wiener Schule“ in die Musikgeschichte eingegangen und machten sich nicht nur Freunde. Dass ihre Werke fernab gängiger Vorurteile tief emotional und voller Klangsinnlichkeit sein können, wird GMD Killian Farrell im kommenden Sinfoniekonzert unter Beweis stellen. Franz Schuberts ergreifende „Unvollendete“ spannt dann den Bogen zurück in die Romantik.
Zentrum des ersten Teils ist Alban Bergs Violinkonzert – ein Solitär seines Genres. Dabei war der Anstoß zur Komposition banal: ein Auftragswerk, das, in nur kurzer Zeit komponiert, Berg finanziell aus der Not helfen sollte. Mitten im Schaffen traf ihn die Nachricht vom Tod der erst 19-jährigen Manon Gropius, einer Tochter Alma Mahlers. Berg stand Mutter und Tochter sehr nahe und widmete das Konzert „Dem Andenken eines Engels“. Nur zweisätzig verarbeitet es neben dem tragischen Schicksal auch Momente glücklicher Jugend und eines erlösenden Endes. Dafür verbindet Berg Zitate eines Kärntner Volksliedes und Bachs Choral „Es ist genug“ kongenial mit Schönbergs Zwölftontechnik. Eine klangliche wie technische Herausforderung an jeden Interpreten. Mit Benjamin Beilman (Violine) konnte ein internationaler Solist gewonnen werden, der die packenden wie fragilen Passagen des Werks zu gestalten weiß.
Zuvor erklingt ein Frühwerk Anton Weberns, der als der Sprödeste unter den Dreien gilt. Sein „Im Sommerwind“ lässt davon nichts erahnen. Voller Esprit reißt das Werk mit und entführt den Zuhörer in einen Strudel unterschiedlichster Stimmungen. Unter Wilhelm Furtwängler 1928 uraufgeführt, gerieten Schönbergs „Orchestervariationen“ op. 31 zum handfesten Skandal. Nicht nur die Neuartigkeit des kristallinen Klangs stieß auf Befremden, auch die Musiker hatten mit der Ausführung zu kämpfen
Konzertprogram:
Anton Webern: „Im Sommerwind“
Alban Berg: Violinkonzert „Dem Andenken eines Engels“
Arnold Schönberg: Variationen für Orchester, Op. 31
Franz Schubert: Sinfonie Nr. 7 in h-Moll D 759 „Die Unvollendete“
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