Mit Werken von Tscherepnin, Schostakowitsch und Rachmaninow
Alexander Tscherepnin - La Princesse lointaine op. 4
Dmitri Schostakowitsch - Cellokonzert Nr. 2
Sergej Rachmaninow - Sinfonie Nr. 3 a-moll
Drei russische Komponisten repräsentieren mit ihren Werken die Epoche eines Landes, wie sie widersprüchlicher nicht sein kann. Zum Auftakt erklingt „La Princesse lontaine“ des heute vergessenen Nikolaj Tscherepnin. Im gleichen Jahr 1873 wie Sergej Rachmaninow geboren, kehrte auch er nach den revolutionären Umwälzungen von 1917 seiner Heimat den Rücken. Was beide Komponisten mit in die Fremde nahmen, waren schmerzliche Sehnsucht und Entwurzelung. Tscherepnin flüchtete von Anbeginn seines Schaffens in Märchen- und Sagenwelten. Sein Opus 4, komponiert 1896, spricht noch ganz die Tonsprache der Spätromantik, wenn er sich an der Liebeslegende um eine orientalische Prinzessin entzündet.
Rachmaninow dagegen geht in seiner dritten und letzten Sinfonie von 1936 einen deutlichen Schritt weiter in Richtung Moderne. Zwar findet sich auch hier das für ihn so charakteristische melancholische Melos, jedoch wesentlich verknappter als in früheren Werken.
Im Zentrum des Abends steht Dmitri Schostakowitschs 2. Cellokonzert von 1966, eines der erschütterndsten musikalischen Werke überhaupt. Wie kaum ein anderer Künstler, musste sich der in der Sowjetunion lebende Schostakowitsch den Wechselbädern politischer Kompromisse stellen. Unter Staatsführung Breschnews brach eine neue Eiszeit an, die den sensiblen Schostakowitsch zur inneren Immigration zwangen.
Die Meininger Hofkapelle leitet wiederholt Leo McFall.
Staatstheater Meiningen
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