Schauspiel nach dem Kinderbuch von Gerhard Holtz-Baumert in einer Fassung von Gabriela Gillert
ab 10 Jahren
Der zehnjährige Alfons Zitterbacke fühlt sich regelrecht vom Pech verfolgt. Nicht nur wegen seines Nachnamens wird er permanent gehänselt, auch seinen Eltern kann er es nie recht machen. Nur sein bester Freund Micki hält in allen Situationen zu ihm. So beschließt Alfons Kosmonaut zu werden und die beiden beginnen ein Training für die abenteuerliche Schwerelosigkeit. Als Alfons sich Watte in die Ohren steckt, um die kosmonautische Stille zu erleben, ist auch Ärger in der Schule vorprogrammiert. Gemeinsam machen sich Alfons und Micki für neue Weltraumabenteuer auf den Weg nach Moskau in die Kosmonautenschule. Die fantasievollen Geschichten um den vom Pech verfolgten Jungen Alfons Zitterbacke haben ihn zur wohl populärsten Kinderbuchfigur der DDR werden lassen. Gerhard Holtz-Baumerts Kinderbücher „Alfons Zitterbacke: Geschichten eines Pechvogels“ und „Alfons Zitterbacke hat wieder Ärger“ beschreiben episodenhaft auf eine wunderbar poetische, heitere, sowie nachdenkliche Weise die ungewollten Missgeschicke eines kleinen Jungen. Auch nach der berühmten Verfilmung aus dem Jahr 1965 in Jena wurden seine Bücher mehrfach verfilmt und erreichten ein Millionenpublikum. Gerhard Holtz-Baumert erschuf weit mehr als einen der bekanntesten und ideenreichsten Lausbuben unserer Zeit, vielmehr gelang ihm ein Plädoyer für die unbändige kindliche Fantasie.
Regie: Gabriela Gillert
Bühne, Kostüme: Helge Ullmann
Dramaturgie: Gerda Binder
Alfons: Emil Schwarz
Mickie: Leonie Hassfeld
Mutter / Lehrerin / Bekannte / Tankstellenwart: Wenja Imlau/Evelyn Fuchs
Vater / Rummelplatzbesitzer / LKW-Fahrer: Renatus Scheibe †
Das junge Staatstheater stemmte die anderthalbstündige Vorstellung mit nur vier Darstellern, perfekter Bühnenillusion und fast zeitlos, getreu der bekannten Romanvorlage von Gerhard Holtz-Baumert.
Hauptdarsteller Emil Schwarz als Alfons hatte die Sympathie der Zuschauer vom ersten Moment an ausnahmslos auf seiner Seite. Wie er da eindrucksvoll vor nächtlichem Sternenhimmel im weißen Raumfahrtanzug ganz in echt über seinem Bett mit Funkverbindung schwebt.
Ulrike Scherzer, Meininger Tageblatt, 6.10.2022