Staatstheater Meiningen
Menü Tickets Adventskalender
Asyl im Paradies__WA 08.10.2024 | Miriam Haltmeier, Emma Suthe, Ulrike Knobloch

Asyl im Paradies

Uraufführung
Ein Theater-Konzertabend über Tamara Danz
von Ronny Jakubaschk, Michael Hinze und Katja Stoppa


Tamara Danz: Durch ihre Stimmgewalt, ihre Authentizität und ihre Kraft wurde die 1952 bei Breitungen/Werra geborene Musikerin zur größten Rocksängerin der DDR. Mit der Band „Silly“, deren Frontfrau sie von 1978 bis zu ihrem Tod 1996 war, hat sie Musikgeschichte geschrieben und dabei über die Landesgrenzen hinaus Menschen mit ihrer Musik begeistert und geprägt – bis heute.
Tamara Danz steht jedoch nicht nur für starken (Ost-) Rock, sondern auch für politisches Handeln und den Mut, sich für Veränderung stark zu machen und sich dabei nie den Mund verbieten zu lassen. Mit ihren Texten schafften es Danz und „Silly“ stets auf poetisch-lyrische Weise, das Lebensgefühl einer ganzen Generation einzufangen, von Sehnsüchten und Ängsten zu erzählen, und dabei immer einen kritischen Blick auf die Welt und das politische Klima, in dem sie als Künstler:innen wirkten, zu haben – ungeachtet der ihnen durch die Zensurbehörden auferlegten Repressalien.

Der Theater-Konzertabend „Asyl im Paradies“ widmet sich der Ausnahmekünstlerin Tamara Danz und beleuchtet ihren Lebensweg von den Anfängen als Sängerin der Schülerband „Die Cropies“, über ihr Mitwirken im „Oktoberclub“ bis hin zu ihrem unglaublichen Erfolg mit „Silly“.
Ein Leben, das erzählt, erlebt und vor allem gehört werden muss!

Regie: Ronny Jakubaschk

Bühne, Kostüme: Christian Rinke

Musikalische Leitung: Michael Hinze

Dramaturgie: Katja Stoppa

Besetzung

(04.06.2025, 19:30)

Tamara Danz u.a.: Miriam Haltmeier, Ulrike Knobloch, Emma Suthe

Bandleader/Percussion/Posaune: Florian Winkel

Gitarre: Josef Mücksch

Bratsche: Johannes Knorr

Keyboard: Johannes Köhler

Trailer

Audio

Bataillon d’amour

Mont Klamott

Paradiesvögel

Verlorne Kinder

Pressestimmen

Das wird ein Theaterabend, den man nicht vergisst. Einer, in dem sich jemand neu verliebt. Und einer, der Saiten in Menschen zum Klingen bringt und verdrängte Melodien und Worte zu Tage fördert, die nötig sind in einer Zeit, in der bei vielen Herz und Verstand einzufrieren scheinen.

Die Band aus Florian Winkel (Bandleader, Percussion), Johannes Knorr (Bratsche), Johannes Köhler (Keyboards), Josef Mücksch/Karl Epp (Gitarre), wirkt im empathischen Einklang mit den betörend differenzierten und klaren Stimmen im Vordergrund. So werden die Songs rhythmisch und choreografisch mitreißend – auf eine Weise wiedererweckt, die beides zulässt: Sentimentale Erinnerungen und die neue Erkenntnis, dass die Texte von unglaublich gegenwärtiger Poesie sind und sich geradezu aufdrängen, Dummheit, Hass, Ressentiments und grassierender Gleichgültigkeit freundlich aber entschieden entgegenzutreten.

Man kann sich auch lange nach dem Tod einer Künstlerin in sie und ihr Werk verlieben und Kraft daraus ziehen. Was hiermit geschieht. Dank eines unvergesslichen Theaterabends.

Freies Wort und Main-Post, Siggi Seuß, 25.09.2023

 

Diese quasi zeitgeschichtliche Aufführung atmet Gegenwart, gleichsam mit einem politisch-poetischen Soundtrack für ostdeutsche Befindlichkeiten im Hier und Jetzt, die die DDR ebenso wenig bewältigt haben wie alle auch selbstverschuldeten Unmündigkeitsumstände der Wiedervereinigung.

Das müsste man gesehen und gehört haben. Allerdings gibt es bis in den nächsten Mai hinein dafür einstweilen keine Karten mehr.

Thüringer Allgemeine, Michael Helbig, 25.09.2023