Musical in zwei Akten von Frank Wildhorn
Buch und Songtexte von Jack Murphy,
Orchestrierung und Arrangements von Kim Scharnberg und Koen Schoots
Deutsch von Kevin Schroeder
Neben Erfolgsmusicals wie „Jekyll & Hyde“und „Bonnie & Clyde“ adaptierte der US-amerikanische Komponist Frank Wildhorn 2009 eine weitere populäre literarische Vorlage. Alexandre Dumas’ „Der Graf von Monte Christo“ gilt als der Abenteuerroman schlechthin und vereint ein realistisches Geschichtsbild der postnapoleonischen Zeit Frankreichs mit dem schaurigen Leidensweg seines Protagonisten. Der junge Edmond Dantès, gerade zum Kapitän befördert, wird während seiner Verlobungsfeier mit der schönen Mercédès Opfer eines perfiden Komplotts. Unschuldig eingekerkert, treiben ihn 14 Jahre Arrest an den Rand des Wahnsinns. Der ebenfalls inhaftierte Abbé Faria verrät ihm die Lage eines Schatzes auf der kleinen Mittelmeerinsel Monte Christo. Nur Dantès gelingt die Flucht, er findet die Beute und verschafft sich mit diesem Reichtum als Graf von Monte Christo Eintritt in die höchsten Pariser Kreise. Seine einstigen Widersacher sind dank ihrer Skrupellosigkeit weit aufgestiegen. Umso tiefer ihr Fall, als Dantès Rache nimmt …
Nach der Uraufführung 2009 in St. Gallen gelang es Cusch Jung, Chefregisseur der Musikalischen Komödie Leipzig, das umjubelte Musical 2012 erstmals auf einer deutschen Bühne zu präsentieren. Nun bringt er es nach Meiningen.
Musikalische Leitung: Tamara Lorenzo Gabeiras
Nachdirigat: Chin-Chao Lin
Regie, Choreografie: Cusch Jung
Bühne: Karin Fritz
Kostüme: Sven Bindseil
Videoprojektionen: Karl-Heinz Christmann
Fechtchoreographie: Marc Clear
Chor: Manuel Bethe
Dramaturgie: Claudia Forner
Edmond Dantès, Graf von Monte Christo: Marc Clear
Mercédès: Anna Preckeler
Fernand Mondego, Graf von Morcerf: Shin Taniguchi
Gérard von Villefort: Johannes Mooser
Baron Danglars: Stan Meus
Abbé Faria/Jacobo: Cusch Jung
Albert von Morcerf: Raphael Hering
Louisa Vampa: Sara-Maria Saalmann
Valentine: Maria Joachimstaller (als Gast)
Madame Villefort: Sylvia Hofmann
Gabriella/Piratin 1: Katharina Fulda
Isabella/Piratin 2: Jisun Oh
Sophie/Piratin 3: Elisabetha Kapanadze
Morrel: Matthias Richter
Kommissar: Steffen Köllner
Witzbold: Andreas Kalmbach
Louis Dantès: Lars Kretzer
in weiteren Rollen: Dorothea Böhm, Dana Hinz, Heidi Lynn Peters, Cordula Rochler, Christiane Schröter, Horst Arnold, Raphael Hering, Leo Weiche, Sang-Seon Won
„Großartige Szenen auf einem verlotterten Schiff mit einer tölpelhaft spiel- und kampffreudigen Mannschaft in witzigen, bunten Kostümen gehören zu den Highlights, allem voran Sara-Maria Saalmann als Kapitänin Louisa Vampa. Kraftvoll, lasziv mit einem Touch von Domina hat sie ihre Meute im Griff und das ist kein Wunder: Sie sieht umwerfend aus, bewegt sich geschmeidig wie ein Raubtier und wird ob ihres raffinierten Outfits bestimmt von vielen Damen im Publikum beneidet. Ihr Song „Wahrheit oder Wagnis“ gehört zu den Höhepunkten des Musicals“
„Die Kostümideen voller Witz und Raffinesse von Sven Bindseil haben den Meininger Werkstätten bestimmt schon bei der Herstellung Spaß gemacht, und dann erst den Schauspielern und dem Publikum!! Karin Fritz setzt beim Bühnenbild auf besondere Effekte, wenn beispielsweise die Seitenwände teilweise verspiegelt sind und so den Raum vergrößern. Die Videoprojektionen von Karl-Heinz Christmann sind phänomenal eindrucksvoll und erzeugen die perfekte Illusion.“
„Shin Taniguchis Fangemeinde muss diesmal ihren Star zwar als Bösewicht hinnehmen, doch gerade als Widerling und Verräter hat er eine enorme Ausstrahlungskraft. Und die hat auch Multitalent Cusch Jung, der das Individuum des Abbé in Mimik, Gestik und mit einer solch ausdrucksvollen Stimme zu einer wirklichen Persönlichkeit stilisiert. Diese Klasse spürt man auch in seiner weiteren Rolle als Jacopo. Spannungs- und temporeich jagt das Orchester der Meininger Hofkapelle unter Harish Shankar in Hochform von Szene zu Szene und illustriert Emotionen und Handlung.“
Inge Kutsche, „Der Opernfreund“, 04.12.2022
„Der Regisseur (Cusch Jung) selbst spielt diesen Abbé. Und wie er ihn spielt! So schillernd zwischen Komik und Tragik. Mit feinem Gespür dafür, dass dieses Musical nie die dramatische Wucht des Schauspiels erfahren darf und nie die Heiterkeit einer Komödie – wenn es gut sein soll.“
„Am Ende gibt es einhelligen Applaus und Jubel vom Publikum. Für eine imposante Ensembleleistung einschließlich der Hofkapelle unter Harish Shankar. Zu Recht!“
Peter Lauterbach, „Meininger Tageblatt“, 05.12.2022