Große romantische Oper in drei Akten von Richard Wagner
Dichtung vom Komponisten
In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln
„Die Feen“ ist das einzige in Meiningen noch nicht gespielte Werk Richard Wagners. Nun ist die Oper, mit der Wagner sein Bühnendebüt plante, endlich am Staatstheater zu erleben!
Im Mittelpunkt steht die Liebe zwischen König Arindal und der Fee Ada. Unter der Bedingung, sie nie nach ihrem Namen zu fragen, darf er sie heiraten. Wie im „Lohengrin“ wird das Frageverbot gebrochen und Arindal muss das Feenreich verlassen. Um Ada wiederzugewinnen, werden ihm schwere Prüfungen auferlegt. Er versagt, und zur Strafe wird sie in Stein verwandelt. Am Ende gelingt es Arindal dennoch, Ada zu befreien und auf ewig mit ihr vereint zu sein.
Mit nur 20 Jahren vollendet der Komponist „Die Feen“, doch die Uraufführung in Leipzig kommt nicht zustande. Später bezeichnet er die Oper als Jugendsünde und wünscht, dass sie niemals auf dem Grünen Hügel gespielt werde. Fünf Jahre nach seinem Tod werden „Die Feen“ in München uraufgeführt – ein triumphaler Erfolg! Inspiriert von Webers „Freischütz“, der Musik Beethovens, Glucks und viel Italianità, sind musikalische Vorausdeutungen auf den „Tannhäuser“ oder „Lohengrin“ unverkennbar. Dieses romantische Schauermärchen verspricht auch am Staatstheater Meiningen eine spannende Begegnung mit dem jungen, talentierten Wagner!
Meininger Erstaufführung
Musikalische Leitung: GMD Killian Farrell
Nachdirigat: Chin-Chao Lin
Regie: Yona Kim
Bühne: Jan Freese
Kostüme: Frank Schönwald
Chor: Manuel Bethe/Roman David Rothenaicher
Dramaturgie: Julia Terwald
Der Feenkönig: Selcuk Hakan Tiraşoğlu
Ada, eine Fee: Lena Kutzner
Farzana, eine Fee: Marianne Schechtel
Zemina, eine Fee: Deniz Yetim
Arindal, König von Tramond: Christopher Diffey
Lora, seine Schwester: Emma McNairy
Morald, ihr Geliebter: Shin Taniguchi
Gernot, Arindals Freund: Johannes Schwarz
Drolla, Loras Zofe, szenisch: Sara-Maria Saalmann
Drolla, Loras Zofe, Gesang: Paula Rummel
Harald, Arindals Feldherr: Mikko Järviluoto
Priester: Raphael Hering
Bote/Groma, ein Zauberer: Hans Gebhardt
Chor des Staatstheaters Meiningen
Extrachor des Staatstheaters Meiningen
Statisterie
Es spielt die: Meininger Hofkapelle
David Danholt kämpft und siegt fulminant als König Arindal, der die Fee Ada liebt und an ihr leidet. Wagners jugendlicher Sadismus forderte vom ersten Tenor noch mehr als Bellini und Meyerbeer. Aber Danholt nimmt sowohl die Austrittsarie wie die strapaziösen Attacken gegen Ende souverän, konditioniert und vor allem angstfrei.
Satten Anteil am Erfolg haben Chor und Extrachor. Roman David Rothenaicher setzt in seiner Einstudierung der Massen weniger auf Lautstärke als auf bewusste Diktion und musikalische Präsenz.
Concerti, Roland H. Dippel, 16.09.2023
Lena Kutzner, schon als Elsa, Elisabeth und Senta am Haus aufgefallen, singt diese mörderische Partie so wunderbar anstrengungslos wie selten eine Sängerin in den letzten dreißig Jahren. […]. Kutzner projiziert die Töne frei und ohne Vibrato-Korsett in den Raum, lässt die Phrasen vom Atem tragen und fühlt sich beim dramatischen Aufstieg in die Höhe entspannt und locker an.
Danholt […] gelingen […] auch Kantables und die Emphase emotionalen Überschwangs. Selbst im dritten Akt, in dem sich Zeichen der Strapazen einstellen, bleibt Danholt Herr der Lage. Eine imponierende Leistung, die der Partie endlich einmal gerecht wird.
Online Merker, Werner Häußner, 16.09. 2023
Ganz starke Bilder, die Yona Kim da fesselnd aneinander reiht, ein sehr deutscher Bilderbogen, ein Psychotrip, für den Ausstatter Jan Freese und Kostümbildner Frank Schönwald packende Sinnbilder schufen […].
Großartig, was Chor, Orchester und Solisten aus diesen „Feen“ machen, wie sie diesen sehr psychoanalytischen Ansatz mittragen, allen voran Lena Kutzner und Emma McNairy in den weiblichen Hauptrollen und David Danholt als leidgeprüfter, nach der Blauen Blume dürstender Patient.
BR Kultur, Peter Jungblut, 16.09.2023
Unter Roman David Rothenaicher agieren Chor und Extrachor des Hauses ebenso präzise wie durchschlagskräftig. Generalmusikdirektor Killian Farrell destilliert mit der Meininger Hofkapelle aus dem Beethoven-Weber-Amalgam der Partitur heraus, was auf Wagners künftigen unverwechselbaren Personalstil hindeutet.
Für Ada bietet Lena Kutzner ihren jugendlich-dramatischen Sopran der Extraklasse auf. Stupend, wie Kutzner die mörderische Partie in hellem Jubel und blankem Leiden zu ihrer Sache macht. Emma McNairy gibt Arindals Schwester Lora mit ebenso voller wie runder Tongebung. Als Arindals Freund Gernot überzeugt Johannes Schwarz.
Die Deutsche Bühne, Michael Kaminski, 16.09.2023
Das Buffo-Paar ist mit Drolla Sara-Maria Saalmann, Sopran, und Gernot Johannes Schwarz, Bariton, ganz hinreißend besetzt.
Lora, Schwester Arindals, singt Emma McNairy mit super wildem Sopran, die versucht, ihren politischen. Einfluss, zusammen mit Morald zu festigen. Dieser ist mit Shin Taniguchi mit einem Bariton von erlesenster Sorte besetzt, der seiner Stimme auch immer einige Schauder beizumischen weiß.
Der Aridal wird in bestechender Weise von David Danholt interpretiert, indem er leicht schwellende tenorale Bögen, die seine enorme Leidensfähigkeit widerspiegeln, generieren kann und dabei auch einen beachtlichen Schmelz entwickelt.
Online-Merker, Friedeon Rosen, 16.09.2023
Der blutjunge, neue irische GMD Killian Farrell (Nachfolger Philippe Bachs) präsentiert sich mit dieser seiner ersten Produktion als Heißsporn voller Temperament und dramatischer Leidenschaft. Es ist bewundernswert, was er aus der heterogenen und problematischen, streckenweise recht drögen Jugendmusik Wagners herauszukitzeln versteht. Die Meininger Hofkapelle und Chor des Staatstheaters Meiningen, dem große Aufgaben zu fallen, gehorchen ihm beeindruckend.
nmz, Dieter David Scholz, 17.9.2023
Für den gerade mal 29-jährigen irischen Dirigenten Killian Farrell am Pult der Hofkapelle ein bejubelter Einstieg!
Lena Kutzner fasziniert mit hinreißender Leuchtkraft als Ada.
Thüringer Allgemeine, Joachim Lange, 18.09.2023
Grandios – wie in allen ihren Rollen – ist Lena Kutzner als Ada. Betörende Leuchtkraft und klare Diktion! Als diesseitiger Gegenpol bietet Emma McNairy als des Königs regierende Schwester Lora enormes stimmliches und Darstellerisches Charisma auf.
Freies Wort, Roberto Becker, 18.09.2023
Lena Kutzner nimmt mit jugendlichem Leuchtraketen-Sopran im Sturm den Part der Fee Ada.
Magazin „Oper!“, Roland Dippel, 01.10.2023