Staatstheater Meiningen
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Don Carlos__P 06.09.2024 | Matthew Vickers, Tomasz Wija, Shin Taniguchi

Don Carlos

Oper in fünf Akten von Giuseppe Verdi
Dichtung von Joseph Méry und Camille du Locle

In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln


Der renommierte Künstler und Regisseur Achim Freyer bringt nach seiner „Zauberflöte“ (2022) nun Giuseppe Verdis Monumentalwerk „Don Carlos“ auf die Meininger Bühne. Bei der Uraufführung 1867 in Paris noch verhalten aufgenommen, brach sich der Erfolg der Grand Opéra schnell Bahn. Nach 1976 erst zum zweiten Mal am Staatstheater Meiningen, verspricht Verdis Opernklassiker in der Inszenierung des Multikünstlers Freyer Eindrucksvolles.

Die Vermählung des spanischen Kronprinzen Carlos mit der französischen Prinzessin Elisabeth soll den Frieden zwischen ihren Ländern besiegeln. Sie begegnen sich erstmals im Wald von Fontainebleau – es ist Liebe auf den ersten Blick. Wie ein Schlag trifft sie die Nachricht, dass nun König Philipp II., Carlos Vater, die Prinzessin heiraten soll. Pflichtschuldig willigt Elisabeth ein. Zurück in Spanien, gibt es für Carlos nur zwei Möglichkeiten, der unerträglichen Lage zu entkommen: als Statthalter ins spanisch-besetzte Flandern zu gehen und Elisabeth zu vergessen oder seinen Vater zu ermorden.

Imposante Tableau-Szenen, emotionsgeladene Arien und eine nahezu durchkomponierte Opernform verstärken die Sogwirkung der literarischen Vorlage Friedrich Schillers: ein politisch-privates Drama, dessen Vorlage in Bauerbach unweit von Meiningen begonnen wurde.

Musikalische Leitung: GMD Killian Farrell

Nachdirigat: Kens Lui

Regie, Bühne, Kostüme: Achim Freyer

Co-Regie: Sebastian Bauer

Co-Ausstattung: Moritz Nitsche

Chor: Roman David Rothenaicher

Dramaturgie: Julia Terwald

Gastdramaturgie: Klaus-Peter Kehr

Besetzung

(31.01.2025, 19:00)

Philippe II., König von Spanien: Selcuk Hakan Tiraşoğlu

Don Carlos, Infant von Spanien: Matthew Vickers

Rodrigue, Marquis von Posa: Shin Taniguchi

Der Großinquisitor: Mark Hightower

Ein Mönch: Tomasz Wija

Elisabeth von Valois, Tochter des Königs von Frankreich: Dara Hobbs

Prinzessin Eboli, Hofdame Elisabeths: Marianne Schechtel

Thibault, Page Elisabeths: Sara-Maria Saalmann

Stimme von oben: Monika Reinhard

Graf von Lerme, ein Herold: Hans Gebhardt

Gräfin von Aremberg: Dana Hinz

Gesandte aus Flandern: Jens Birnbach, Benjamin Butzke, Rajiv Cereco Chugani, Sang-Seon Won


Chor des Staatstheaters Meiningen

Extrachor des Staatstheaters Meiningen

Meininger Hofkapelle

Trailer

Einführung

Audio

1. Akt, Duett Elisabeth und Don Carlos „Bois dépouillés … Sous les regards de Dieu“

1. Akt, Elisabeth, Don Carlos und Chor „Un chants de fête…Gloire à vous“

2. Akt, Don Carlos und Rodrigue „Dieu, tu semas dans nos âmes“

4. Akt, Philippe „Elle ne m’aime pas!“

Pressestimmen

Sängerisch ist die Meininger Besetzung ein echtes Dreamteam: Dara Hobbs als Elisabeth, mit ihrer ausdrucksstarken, höhensicheren Brünnhildenstimme, Matthew Vickers mit seinem leuchtend-lyrischen, fein abgestuften Tenor.

VAN-Magazin, Eleonore Büning, 11.09.2024

 

Freyer überrumpelte das Publikum nicht mit „Regieeinfällen“, sondern entwickelte seine phantasievollen Deutungen stets aus Befindlichkeiten, die auf barocke Affektmaße verdichtet wurden.

Die Meininger Hofkapelle spielt in den ständig changierenden Genremusiken und aufbäumenden Tutti-Szenen, als ginge es um Kopf und Kragen (geht es ja auch). Am dynamischsten nimmt Dirigent Killian Farrell den Konflikt zwischen geistlicher und weltlicher Macht. Hier ist das eigentliche Epizentrum des Werks zu finden.

Philipp II. (Selcuk Hakan Tıraşoğlus Heldenbariton dominiert stimmlich die Szenerie) lässt sich davon nicht aus seiner kaltblütigen Ruhe bringen.

Opernwelt, Achim Heidenreich, 13.09.2024

 

Fürwahr ein spektakulärer Spielzeitauftakt: mit Verdis wohl bester Schiller-Oper „Don Carlos“ und Killian Farrell, dem jungen Generalmusikdirektor, der seinen Enthusiasmus auf die Hofkapelle zu übertragen versteht und einen Verdi liefert, der die Balance von privater und politischer Leidenschaft in ein Pathos mit dramatischer Substanz ohne Zuckerguss übersetzt. 

Dazu eine durchweg erstklassige Besetzung: Von Matthew Vickers als leidenschaftlichem Carlos und der höhensicher auftrumpfenden Dara Hobbs als Elisabeth über Shin Taniguchi als intensiv eloquentem Posa bis zu Marianne Schechtels Eboli und dem wuchtigen Selcuk Hakan Tiraşoğlu als Philippe – ein Fest der Stimmen!

Und schließlich der 90-jährige Gesamtkunstwerker Achim Freyer, der für Regie, Bühne und Kostüme steht und seinen kreativen Eigensinn auch mit dieser Grand opéra auslebt.

Orpheus, Joachim Lange, 06.09.2024


Generell imponiert, wie Chor und Extrachor des Staatstheaters Meiningen unter der Leitung von Roman David Rothenaicher mit passgenauer Synergie im Sinn von Farrells Klangvorstellungen agieren. Auch in der größten Fülle und Flutung der Autodafé-Szene bleiben alle Stimmgruppen bestens erkennbar.

GMD Killian Farrell zeigt für Verdis längstes Meisterstück eine transparente Strenge in ungewohnt hellen und klaren Farben. Mit ausgezeichneter Balance und nobler Distinktion hält sich die Meininger Hofkapelle in den ersten 90 Minuten, entwickelt gerade dadurch mit den von Farrell exzellent geführten Sängerinnen und Sängern ein schillerndes Spektrum an Details.

Die Stimme vom Himmel (seraphisch: Dorothea Böhm) schaut aus wie ein böser Geist von unten.

Mark Hightower gibt den Großinquisitor nicht mit nachtschwarzer Stimme, sondern als einen scharfzüngig agilen Konversationsstrategen.

Super-Softskill zeigen die hochklassig besetzten Nebenpartien: Der Bassbariton Hans Gebhardt als Graf von Lerme und Herold, Tomasz Wija als Mönch und vor allem Sara-Maria Saalmann als Thibault.

Marianne Schechtel hat alle Mittel für den perfide hohen Mezzo-Part der Eboli.

Shin Taniguchi kontert als Posa mit Schärfe und Samt.

Dara Hobbs findet nach zahlreichen Auftritten im schweren Fach als Elisabeth von Valois endlich in die für sie goldrichtigen Vokalregionen des jugendlich-dramatischen Fachs.

Matthew Vickers dagegen brilliert als Antiheld Carlos nahezu ideal mit Schmelz und betörenden Schattierungen im gerade noch leichten, stellenweise sogar grazilen Tenor. Selcuk Hakan Tiraşoğlu zeigt einen Philippe, welcher in den Herrscheraufgaben eher flach funktioniert, als dass er Härten zeigt.

Insgesamt gerät dieser Meininger „Don Carlos“ zu einem sensiblen wie packenden Verdi-Panorama, welches einer der aufregendsten Opern des 19. Jahrhunderts auf bemerkenswert hohem Niveau gerecht wird.

Concerti, Roland H. Dippel, 07.09.2024

 

Das Publikum feiert die Premiere von Giuseppe Verdis „Don Carlos“, feiert den Generalmusikdirektor Killian Farrell und den Regisseur, den 90-jährigen Achim Freyer. Ostentativ und schier ohrenbetäubend. Freyer ist, hier passt der Ausdruck tatsächlich einmal, eine lebende Theaterlegende.

Singt […] der überwältigende Selcuk Hakan Tiraşoğlu die Arie von König Philippes Einsamkeit („Sie hat mich nie geliebt“), spielt dieser stimmliche Riese Gesten der völligen Unsicherheit – das geht nah.

Singt die gleichfalls stimmliche überbordende Dara Hobbs die große Arie der Elisabeth im fünften Akt, muss sie permanent Abwehr und Überschwang spielen, nestelt am Kleid herum – dabei will man ihr einfach nur zuhören.

Wie den meisten hier: Matthew Vickers zeigt sich der Partie des Carlos vollauf gewachsen, Marianne Schechtel ist in Anmutung eines mittelalterlichen Burgfräuleins eine grandiose Eboli, dampfend vor Emotion.

Süddeutsche Zeitung, Egbert Tholl, 08.09.2024

 

Universalkünstler Achim Freyer, GMD Killian Farrell und sämtliche Sängerinnen und Sänger schufen ein monumentales Gesamtkunstwerk, das bis zum letzten Augenblick anfasst, weil es die Grundfesten und Abgründe menschlichen Daseins zeigt.

Verdi hat in dieser Grand Opéra jedem Charakter mit sehr wenig Mitteln, mit sehr wenig Tönen eine eigene Klangwelt geschaffen, die sich sofort einprägt und jeder weiß, um wen es sich nun dreht. Killian Farrell geht da mit seiner großartigen Meininger Hofkapelle so sensibel und gefühlvoll vor, dass man sich dem Zauber dieser Musik nicht entziehen kann. In den großen Ensembleszenen lässt er nur so viel Opulenz zu, dass der phantastische Chor und Extrachor des Theaters unter der Leitung von David Roman Rothenaicher nicht überspült wird.

Gastsopranistin Dara Hobbs als Elisabeth brilliert in dieser Mammutrolle. Sie steigert die Dramatik der unerfüllten Liebe bis zum Ende in hochspannenden Arien, vermittelt Schmerz und Schärfe klar und sicher und wirkt am Ende fast verklärt.

Gasttenor Matthew Vickers verkörpert die Entwicklung des Königssohns in all seinen Phasen betörend und eindringlich. Sicher, scheinbar mühelos, meistert er diese anspruchsvolle Partie.

Nicht weniger Applaus verdient Shin Taniguchi. Weichheit wie Härte, Romantik und Biss vereint er in seiner unvergleichlich schönen Stimme und gibt einen überzeugenden Rodrigue.

Selçuk Hakan Tıraşoğlu mimt den etwas schwerfälligen König von Spanien mit grobem Bass. Er entspricht dem Mann, der in seiner Rolle festgefahren und unfähig ist, sich dem Guten zu öffnen.

Marianne Schechtel ist die Idealbesetzung für die intrigante sowie geläuterte Eboli. Glasklare Koloraturen, bestens artikuliert, gibt sie mit ihrem betörenden Mezzosopran dieser Rolle Kontur und Glanz.

Neu im Ensemble: Mark Hightower als übler Großinquisitor fast ätzend, schneidend und sehr eindrucksvoll.

Als Ausbund an Quirligkeit und Witz, bringt Sara-Maria Saalmann Leben und Fröhlichkeit in dieses Drama und singen kann diese Frau … keine Frage.

Tomasz Wija, der Mönch im Hintergrund, fällt auf. Er hat zwar nur kleine Passagen, gestaltet die jedoch eindrucksvoll.

Der Opernfreund, Inge Kutsche, 08.09.2024

 

Unter der Ägide des jungen irischen Generalmusikdirektors Killian Farrell ist der Abend eine musikalische Offenbarung und setzt Maßstäbe. Die Meininger Hofkapelle spielt differenziert, wohlklingend und bestätigt ein weiteres Mal, dass das Orchester immer wieder über sich hinauszuwachsen in der Lage ist.

Sängerisch und darstellerisch überragt die Elisabeth von Dara Hobbs, die sich international einen hervorragenden Ruf als dramatischer Sopran erarbeitet hat. Besonders im deutschen Fach und da als gefragte Wagner-Heroin, verfügt sie über alle Voraussetzungen, der komplexen und anspruchsvollen Rolle der Elisabeth gerecht zu werden. Ihre Stimme zeichnet sich durch eine bemerkenswerte Tragfähigkeit und einen reichen, vollen Klang aus, der sowohl in lyrischen Passagen als auch in dramatischen Höhepunkten beeindruckt. Die Höhen der Partie erreicht sie mühelos.

Selcuk Hakan Tirasoglu gibt mit Phillipe II ein Rollendebüt, das er mit seinem profunden Bass und überragender Präsenz bestens meistert.

Mark Hightower als Großinquisitor und Thomas Wija als Mönch sind hervorragend besetzt. Sara Maria Saalmann glänzt mit ihrem frischen Sopran und darstellerischem Vermögen, wofür sie vom Publikum emphatisch bejubelt wird. Auch kleinere Rollen sind adäquat besetzt, wobei die Stimme aus der Höhe von Dorothea Blüm besonders erwähnt werden soll.

Die Chöre unter der Leitung von Roman David Rothenaicher sind einfach prächtig. Trotz der beachtlichen Größe des Chores gelingt ein ungemein differenzierter Klang.

O-Ton, Bernd Lausberg, 08.09.2024

 

Bei der mit „Fest“ überschriebenen Autodafé-Szene leisten die von Roman David Rothenaicher einstudierten Chormassen Grandioses.

Musikalisch gerät der Abend mit der fünf-aktigen Variante dieser Grand opéra zu einem Triumph. Nicht nur für Freyer auch für den 60 (!) Jahre jüngeren Generalmusikdirektor Killian Farrell war „Don Carlos“ Neuland. Er eroberte es im Sturm, zupackend aber ohne überzogenes Pathos, sensibel mit Sinn für Feinheiten, charismatisch im großen Bogen. Farrell ist ein Glücksfall für Meiningen, einer, bei dem durchaus Erinnerungen an Kirill Petrenko aufkommen.

Freies Wort, Roberto Becker, 09.09.2024

 

Fürwahr ein spektakulärer Spielzeitauftakt: Mit Verdis wohl bester Schiller-Oper „Don Carlos“. Mit Killian Farrell, dem jungen GMD, der seinen Enthusiasmus auf die Hofkapelle zu übertragen versteht und einen Verdi liefert, der die Balance von privater und politischer Leidenschaft in ein Pathos mit dramatischer Substanz ohne Zuckerguss übersetzt. Dazu eine erstklassige Besetzung: von Matthew Vickers als leidenschaftlicher Carlos und der höhensicher auftrumpfenden Dara Hobbs als Elisabeth über Shin Taniguchi als intensiv eloquenten Posa bis zu Marianne Schechtels Eboli und dem wuchtigen Selcuk Hakan Tiraşoğlu als Philippe – ein Fest der Stimmen!

Thüringer Allgemeine, Joachim Lange, 10.09.2024

 

Achim Freyers Bühnenbild nimmt von der ersten Szene an gefangen. Eine suggestive Lichtregie und hängende Stäbe, die sich bewegen und ständig die Räume verändern, sorgen im Zusammenspiel mit der originellen Kostümierung für faszinierende Eindrücke. Das verrät den Bildenden Künstler Freyer. Die Vielfalt der Kostüme – selbst in den Chorszenen wiederholt sich kein einziges! – spricht für Freyers Sinn für Farben, Proportionen und gedankliche Zuordnungen der Protagonisten.

In musikalischer Hinsicht ist dieser Premierenabend geradezu exquisit, und das nicht nur wegen des von GMD Killian Farrell verdiaffin geleiteten Orchesters, also der Meininger Hofkapelle. Matthew Vickers macht aus dem zögerlichen Carlos richtigerweise keinen Heldentenor, Selcuk Hakan Tirasoglu aus dem König Philippe ebenso wenig einen auftrumpfenden Herrscher und Mark Hightower markiert den Großinquisitor als künftigen Looser. Marianne Schechtel reißt mit ihrer dramatischen Eboli zu Begeisterungsstürmen hin, gleich wie Shin Taniguchi als dynamischer Marquis von Posa. Eine kapitale Saisoneröffnung!

Art5III, Martin Köhl, 11.09.2024

 

Achim Freyer, verantwortlich für Regie, Bühne und Kostüme, hat wie immer seine unverkennbare Handschrift eingebracht. Hier schöpft der 90-jährige Maler und erfahrene Theatermacher aus seinen Einsichten, Erkenntnissen, Überzeugungen, Versuchen und Ideen eines langen Lebens. Regie, Bühne, Kostüm, alles ist wie aus einem Guss. Die typischen klaren Farben, die Lichtstimmungen und die Symbole, mit denen Freyer gezielt umgeht, sind eine Sprache für sich, die sich dem Publikum intuitiv erschließt. […] Kein Moment der Länge oder der Bedeutungslosigkeit. Eine Inszenierung, die Schillers Drama Don Carlos unmissverständlich erzählt und die einzelnen Charaktere und ihre Motivationen offenlegt. […] Die Form der Grand Opéra sollte ein Gesamtkunstwerk sein, in dem alles miteinander verschmilzt, zur Einheit wird. Musik, Gesang, Regie, Bühne, Licht, Kostüm, Körpersprache, Farben und Räume.  Das ist in dieser Inszenierung gelungen. Nichts steht außerhalb, alles verbindet sich zum „Gesamtkunstwerk“. Regie, Bühne, Kostüm, aus einer Hand geschaffen, das zeigt sich bei Achim Freyer immer wieder als Glücksfall.

Besonders die beiden Frauenrollen trugen die Dramaturgie der Oper und überzeugten durch ihren Ausdruck und durch ihre wunderschönen Stimmen.

Prinzessin Eboli (Tata Tarielashvili), eine tiefe Mezzosopran Stimme mit außergewöhnlichem Timbre, ist eine glückliche Besetzung. Es gelang ihr sowohl stimmlich, als auch schauspielerisch die Zerrissenheit der Eboli darzustellen.

Elisabeth von Valois (Dana Hobbs) mit ihrer engelsgleichen Sopranstimme, zog das Publikum in Bann. Rein und klar in den Höhen, feinste Nuancen aber auch kräftige Töne, beides meisterte sie mit Brillanz.

Philipp der Zweite (Seljuk Hakan Tirasoglu/ Bass) überzeugte stimmlich sowohl als Herrscher, als auch als verzweifelter Ehemann der Elisabeth von Valois.

Der Großinquisitor (Mark Hightower/ Bass), 90 Jahre alt, gebrechlich, taub und blind. Ein Fossil des Machtmissbrauchs. Mit einer Bassstimme, die das Fürchten lehrt.

Der Mönch und die Stimme des toten Karl des Fünften (Tomasz Wija / Bariton) erschien und zog mit seiner Stimme und seinem Gestus sofort alle Aufmerksamkeit magisch auf sich.

Der Page (Sata Maria Saalmann/ Sopran) erfrischte mit quirligen Auftritten und schöner Stimme. Sie verkörperte Humor und Freude in all dem düsteren Geschehen.

Tief unten im Orchestergraben sitzen die Musiker eng beieinander. Der GMD Killian Farrell dirigiert das Meininger Orchester. Der Klang fügt sich in das Gesamtkunstwerk ein. Nie dominant, sondern mit den Sänger*innen verschmelzend. Ein seltenes bereicherndes Klangerlebnis.

FeuilletonFrankfurt, Margarete Berghoff, 09.12.2024