Staatstheater Meiningen
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Guldenberg

Uraufführung
nach dem Roman von Christoph Hein


Christoph Hein gilt als einer der wichtigsten Chronisten der (ost-)deutschen Lebensverhältnisse. Mit seinem jüngsten Roman „Guldenberg“ (2021) blickt er erneut schonungslos hinter die Kulissen einer Kleinstadt und macht sie zum Symbolort für einen beängstigenden Niedergang.

Als eine Gruppe von unbegleiteten jungen Syrern im Alten Seglerheim am Stadtrand einquartiert wird, ist es mit der Ruhe in Guldenberg vorbei. Der Stammtisch schäumt. Bald fliegt der erste Stein, Reifen werden zerstochen, das Gerücht um eine Vergewaltigung erregt die Öffentlichkeit. Schließlich brennt das Alte Seglerheim. Doch was wird aus einer Stadt, in der die Gewaltbereiten, die Ewiggestrigen die Zukunft bestimmen?

Heins Roman folgt der Dramaturgie einer Eskalation. Rassismus und Fremdenfeindlichkeit werden zu Brandbeschleunigern für unbewältigte historische Konflikte und zum Ventil für diffuse Zukunftsängste. Im Morast der Kleinstadt gelten eigene Gesetze, der Rechtsstaat dient hier allenfalls als Selbstbedienungsladen. Der kritische Blick des Autors macht dabei keinen Unterschied zwischen der Kleinstadtgesellschaft und den Menschen mit Fluchterfahrung. Mal wirkt „Guldenberg“ dokumentarisch, mal wie eine groteske Realsatire, auf jeden Fall ist er ein starker Stoff für die Bühne.

Besetzung

(26.11.2022, 19:30)

Marikke Brummig, Heimleiterin: Miriam Haltmeier

Konstantin Kötteritz, Bürgermeister: Stefan Willi Wang

Stefan Haubrich-Becker, Unternehmer: Michael Jeske

Bärbel Nimrod: Emma Suthe

Alexander Fuschel, Pfarrer: Gunnar Blume

Klaus Schrödinger, Anwalt: Gunnar Blume

Walter Lichtenberger, Pfarrgemeinrat, Stadtrat: Michael Schrodt

Bernhard Kremer, Polizeichef: Michael Schrodt

Adil: Ahmad Jolaak

Enis: Mirza Jbouri

Hakim: Shadi Abdulhai

Schifferchor: Schauspielensemble des Staatstheater Meiningen

Trailer

Pressestimmen

Bei der Premiere blieb kaum ein Platz frei – das Publikum zeigte sich äußerst interessiert und nach den knappen zwei Stunden einhellig angetan: Langer Applaus, Beifall mit den Füßen.

Meininger Tageblatt, Peter Lauterbach,  28.11.2022

 

Die gesamte Dramaturgie des Stücks ergibt sich  aus diesem Querschnitt durch die Stadtgesellschaft […]. Ihre Schärfe gewinnt sie aus dem Kanten der geschilderten Konflikte. Es geht nicht um ein Spiel, sondern um den Ernst der Lage: Hinschauen hilft!

Nachtkritik, Christian Muggenthaler, 27.11.2022