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Herr Puntila und sein Knecht Matti

Volksstück von Bertolt Brecht


Der finnische Gutsbesitzer Puntila feiert gern und hat eine überbordende Fantasie. Im betrunkenen Zustand zeigt er auch sein menschliches Gesicht und man muss ihn einfach mögen: Egal ob er seine Zeit mit dem Personal in der Sauna verbringt oder nach einer feuchtfröhlichen Nacht sein Herz in wenigen Minuten gleich drei Frauen schenkt. Nüchtern ist er hingegen unerträglich, ein unberechenbarer Machtmensch, der seine Tochter und alle Angestellten ausbeutet, demütigt und beherrscht. Sein Chauffeur Matti ist mal Prügelknabe und mal Verbündeter, mal Beichtvater und mal gutes Gewissen, lässt sich aber von der Doppelgesichtigkeit Puntilas nicht beeindrucken und widersteht allen Verbrüderungsversuchen. Er stellt sich hinter die Arbeiter und nimmt Partei für Puntilas Tochter Eva, die ihr Vater im nüchternen Zustand mit einem Attaché verheiraten will. Im Rausch verwirft Puntila den feinen Bräutigam und verspricht seine Tochter schließlich Matti. Doch ist die Gutsherrentochter die Richtige für einen Knecht? Matti stellt Eva auf eine ungewöhnliche Probe.
Brechts einziges „Volksstück“, im finnischen Exil geschrieben, enthält die wahrscheinlich schönste Besäufnisszene der Dramenliteratur. Es ist ein sprachverspieltes, dialektisches und hochkomisches Stück über Macht und Menschlichkeit und das Dämonische des Kapitalismus. Befreien können sich die Figuren auch bei Brecht nicht aus den herrschenden Verhältnissen, soziale Gleichheit bleibt eine Utopie.


Zur Einstimmung auf das Werk laden wir Sie herzlich zur Matinee am Sonntag, 05.01.2025, ins Foyer Großes Haus ein (Eintritt frei).

Regie, Bühne: Andreas Kriegenburg

Kostüme: Andrea Schraad

Dramaturgie: Katja Stoppa


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