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Hexe Hillary geht in die Oper___P 17.10.2024 | Marianne Schechtel, Freya Gölitz

Hexe Hillary geht in die Oper

Kinderoper von Peter Lund
In einer Fassung von Freya Gölitz und Julia Terwald
ab 6 Jahren


Hexe Hillary ist begeistert: Sie hat zwei Karten für die Oper gewonnen! Aber was ist eigentlich „Oper“? Handelt es sich um einen gefährlichen „Singfluch“ oder steckt mehr hinter dieser mysteriösen Theaterform? Leider kennt sich auch Wülly, ihre Hausmaus, nicht aus. Da hat die freche kleine Hexe eine Idee: Sie zaubert sich Opernsängerin Maria Bellacanta herbei. Mit ihrer Hilfe erfährt Hillary viele interessante Dinge über die Welt der Oper, lauscht bekannten Arien und muss feststellen: Durch Gesang lassen sich Gefühle wunderbar transportieren!
Peter Lunds entzückende Kinderoper bringt kleinen Zuhörerinnen und Zuhörern mit viel Witz und Musik die große „Welt der Oper“ näher. Gespickt mit ausgewählten, von einem Klavier begleiteten Opernarien lässt sie Groß und Klein in Hillarys Welt eintauchen und begeistert durch eine Kombination aus schwungvollem Spiel und zauberhaften Melodien.
Ein neues Format, welches im Foyer des 3. Ranges an besonderem Ort aufgeführt wird.

Regie: Freya Gölitz

Bühne: Helge Ullmann

Kostüme: Zoé Wagner

Dramaturgie: Julia Terwald, Henning Bakker


Hexe Hillary: Monika Reinhard

Maria Bellacanta: Marianne Schechtel

Klavier: Virginia Breitenstein

Pressestimmen

Kurz vor der Premiere erkrankt die Hauptperson, Hexe Hillary. Was tun? Absage der Vorstellung? Nein – Meiningen kann einfach alles, auch zaubern. So schlüpft spontan Regisseurin Freya Gölitz in deren Rolle. Es ist ihre erste eigenständige Regie und nun darf sie zeigen, was sie draufhat. Singen wird sie nicht, aber sprechen und hinreißend spielen, so dass sie die kleinen Besucher sofort fasziniert.

Marianne Schechtel (Mezzosopran) ist als Expertin eine Autorität, der man abnimmt, was sie vermitteln will. […] Kaum ein Laut dringt aus dem Publikum, wenn sie Händels Klagelied aus der Oper „Rinaldo“ vorträgt und jeder sieht, wie ergriffen unsere junge Hexe ist.

Dramaturgin Julia Terwald zeigt hier ein hohes Maß an Sensibilität, sie weiß um die feinen Antennen der Kinder für Gefühle und trifft eine kluge Auswahl an Arien aus verschiedenen Opern.

Nichts wirkt albern oder aufgesetzt, nichts banal oder oberlehrerhaft, sondern völlig natürlich, witzig und verblüffend einfach. Es gibt keine Längen, niemand muss sich in diesen 45 Minuten langweilen und ist am Ende überrascht, wie schnell die Zeit vergangen ist. Man möchte jede Wette eingehen, dass viele Kinder jetzt liebend gern mit Hexe Hillary die „Zauberflöte“ besuchen würden. Dies ist auch ein Verdienst der Pianistin Virginia Breitenstein, die gleich zu Beginn mit Schwung eine ganz besondere Ouvertüre hinlegt, Wüllys Fieppart übernimmt und die Arien begleitet.

Dass Helge Ullmann Hillary in einer herrlich bunt zusammengewürfelten süßen Unordnung wohnen lässt, verleiht dem Stück ganz besonderen Charme. Und das gilt auch für die Kostüme. Zoé Wagner hat beide Damen entsprechend ihrem „Rang“ und Temperament ausstaffiert.

Dass Freya Gölitz sich hier ganz bewusst auf zwei Personen in beschaulicher Atmosphäre konzentriert, schützt vor Reizüberflutung und Ablenkung. Begriffe und Inhalte sind gut austariert und werden spielerisch ins Publikum geworfen.

Mit der ersten Kinderoper ist dem Jungen Theater – Junge Musik ein kleines Juwel gelungen, das nicht nur die Kinder begeistert.

Der Opernfreund, Inge Kutsche, 21.10.2024

 

Oper – ist denn das schon etwas für so kleine Kinder? Was kann in einem 45-minütigen Stück mit Witz inhaltlich, ohne zu viel pädagogischen Zeigefinger vermittelt werden? So einiges, wie die absolut gelungene Inszenierung zur Premiere erfolgreich zeigte.

„Ich singe, weil es mir Spaß macht und weil man seine Gefühle damit besser ausdrücken kann.“ Das verdeutlicht Schechtel eindrücklich mit Arien aus „Hänsel und Gretel“, „Rinaldo“ oder der Göttin Juno aus „Semele“. Fröhlich, traurig und wütend klingt ihr Gesang, am Klavier begleitet von Virginia Breitenstein.

Und schließlich verzauberten Regisseurin Freya Gölitz, die spontan für die erkrankte Sängerin Monika Reinhard die Rolle der Hillary selbst übernommen hatte, gemeinsam mit Marianne Schechtel, Virginia Breitenstein in Bühne (Helge Ullmann) und Kostüm (Zoé Wagner) mit viel Witz großer Musik und passenden Bildern.

Meininger Tageblatt, Ulrike Scherzer, 19.10.2024