Wann Krieg beginnt, das kann man wissen, aber wann beginnt der Vorkrieg? Falls es da Regeln gäbe, müsste man sie weitersagen. Da stünde, unter andern Sätzen: Lasst euch nicht von den eigenen täuschen.
Christa Wolf benutzt die antike Folie der Kassandra-Tragödie, um ihre eigene Situation zu reflektieren: sprachgewaltig und doch gegenwartsnah, und mit vielen politischen Implikationen gespickt. Miriam Haltmeier, Schauspielerin und Musikerin am Staatstheater, nähert sich einer der bekanntesten Erzählungen der DDR-Literatur auf ungewohnte Weise und macht aus dem faszinierenden Bericht der Seherin und Außenseiterin Kassandra ein vielstimmiges Sprachkonzert.
Die Kammerspiele des Staatstheaters Meiningen sind ein extrem wandelbarer Theater-Raum. In der „Kammer-Box“ verwandeln wir den Spielort in ein intimes Studio für ca 50 Besucher:innen. Die „Kammer-Box“ bietet den Ensemblemitgliedern künstlerischen Freiraum für Solos und experimentelle Formate in konzentriertem Ambiente. Die Vorstellungen beginnen um 20.30 Uhr. Im Anschluss erwartet Sie im Foyer Club-Atmosphäre mit DJ oder Live-Musik.
Regie und Textfassung: Miriam Haltmeier
Musik: Miriam Haltmeier
Dramaturgie: Cornelius Benedikt Edlefsen
mit: Miriam Haltmeier
Der Titel „Kassandra Reloaded“ (englisch für nachgeladen) machte dem anspruchsvollen Solostück daher alle Ehre. Durch die Mischung aus Musikeinlagen, Tanzeinheiten und gelesenen Erzählungen bot sich den Besuchern am Freitagabend jedoch insgesamt ein beeindruckendes Sprachkonzert.
Meininger Tageblatt, Lena S.Stawski