Musik aus den MGM-Musicals der 1940er- und 1950er-Jahre
Der New Yorker Broadway war in den 1940er- und 1950er-Jahren das Zentrum der Musicalwelt. Diese Zeit gilt als „Goldenes Zeitalter“ dieser Kunstgattung. Im Neujahrskonzert hören sie die schönsten Melodien von Richard Rodgers, der mit Oscar Hammerstein „Oklahoma!“ (1943), „Carousel“ (1945) und „South Pazific“ (1949) verfasste. Dabei wurden bereits sensible gesellschaftliche Themen aufgegriffen und eine Weltreise vollführt. „Oklahoma!“ spielt im Wilden Westen, „South Pacific“ auf einer Insel im Südpazifik. Einige der Songs von Rodgers, der wie kein anderer, jazzbeeinflusste Rhythmen in seine Kompositionen verwendete, wurden zu Jazz-Standards. Als weiteren Vertreter dieser klassischen Zeit wird Frederick Loewe zu hören sein. Neben seiner messerscharfen Kult-Komödie über soziale Gegensätze „ My Fair Lady“ (1956) werden Ausschnitte aus „Brigadoon“ gespielt, der erste große Erfolg von Loewe und seines Textdichters Alan Jay Lerner. Das 1947 uraufgeführte Musical hat einen folkloristischen Ton. Der darin enthaltene Song „Almost like being in love“ ist ein Ohrwurm und wird das Publikum mitsummen. Schließlich werden auch Ausschnitte aus Bernsteins „West Side Story“ gespielt. Dieses legendäre Stück zeigte ab 1957 wie realistisch das Musical-Genre auch sein kann. Bernstein befreite das Musical von drolliger Komik und schaffte es, Shakespeares „Romeo und Julia“ als Musical ins „Heute“, also ins New York der 1950er-Jahre, zu versetzen.