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Vor Sonnenaufgang

von Ewald Palmetshofer nach Gerhart Hauptmann


Irgendwo in der deutschen Provinz treffen Alfred Loth, Hauptstadtjournalist einer linken Zeitschrift, und sein ehemaliger Kommilitone Thomas Hoffmann in einer Kleinstadt nach Jahren mehr oder weniger zufällig aufeinander. Hoffmann ist nach der Heirat Vorstandsmitglied im Unternehmen des Schwiegervaters Egon Krause, und neuerdings engagiert er sich auch in einer rechten Partei.

Im Haus der Familie Krause – neben dem stets alkoholisierten Patriarchen Egon und dessen zweiter Ehefrau Annie gehören zu dieser Familie Hoffmanns hochschwangere Frau Martha und deren jüngere Schwester Helene – werden innerhalb weniger Tage die Risse und Gräben offengelegt, die nicht nur alte Freunde und Familien spalten können, sondern eine ganze Gesellschaft immer weiter auseinandertreiben lassen. Während im Untergeschoss Loth und Hoffmann ihre politischen Grabenkämpfe ausfechten und Helene sich in den intellektuellen Neuankömmling verliebt, bahnt sich im Obergeschoss, im Geburtszimmer, eine Tragödie an.

Der österreichische Autor Ewald Palmetshofer unterzieht das erste naturalistische Drama Gerhart Hauptmanns (1889) einer Frischzellenkur. Sprachlich kunstvoll, messerscharf, treffend und nicht ohne Komik zeichnet Palmetshofer das präzise Bild einer Mittelstandsfamilie vor dem Hintergrund einer sich immer stärker polarisierenden Gesellschaft.

Regie: Nicolas Charaux

Bühne & Kostüme: Pia Greven

Dramaturgie: Cornelius Benedikt Edlefsen

Besetzung

(12.11.2022, 19:30)

Egon Krause: Michael Jeske

Annemarie Krause: Anja Lenßen

Helene: Emma Suthe

Martha: Larissa Aimée Breidbach

Thomas Hoffmann: Gunnar Blume

Alfred Loth: Lukas Umlauft

Dr. Peter Schimmelpfennig: Stefan Willi Wang

Trailer

Pressestimmen

„Ein wunderbar aufeinander eingestimmtes Ensemble! Hinter keiner Bewegung, keiner Geste, keinem Ausruf vermutet man eine Regieanweisung. Gespielt wird, wie man sich Naturalismus und Realismus auf der Bühne wünscht: Mit Herz und Seele und Verstand, ganz nah am richtigen Leben. Den nächsten Abgrund vor Augen.“

Siggi Seuß, Mainpost, 24.05.2022