Schauspiel von Jan Sobrie und Raven Ruëll
ab 9 Jahren
Dauer: ca. 50 min.
Bertins Vater sagt, es sei nur vorübergehend: Da beide Eltern ihren Job verloren haben, müssen sie mit dem Jungen das Haus verlassen, in dem sie lebten und ziehen in ein eine düstere Wohngegend. „Willkommen im ‘Ich sitze in der Scheiße‘-Klub“, so begrüßt ihn das Mädchen Sammy vor seinem neuen Zuhause, einem ärmlichen Hochhaus. Sammy ihrerseits erzählt vom Tod ihrer Mutter und dem Arbeitsverlust ihres Vaters. Bertin und Sammy verstehen sich von Anbeginn gut und unterstützen einander, so gut es eben geht.
In den beiden von Armut gezeichneten Familien werden die nicht geöffneten Briefe, die nichts als Rechnungen beinhalten, zur täglichen Tortur. „Skiwochen sind Erinnerungen fürs ganze Leben“, heißt es in der Schule und schon beginnen die Vorbereitungen; die Vorfreude in der Klasse wächst. Die beiden müssen zurückbleiben, denn für die Eltern ist die Skiwoche eine unüberwindbare finanzielle Hürde. Für Sammy und Bertin ist klar: „Wir verstehen uns, ohne was zu sagen.“ Und so beschließen die beiden, nicht mehr zu sprechen, durch ihr Schweigen Stärke zu gewinnen.
Die Autoren Sobrie und Ruëll belegten den 1. Platz des Jugendtheaterpreises Baden-Württemberg 2020. Unter anderem überzeugte die Jury, dass die beiden Autoren ein so ernstes Thema wie Kinderarmut „mit viel Humor und Absurdität erzählen“.
Zu dieser Produktion bieten wir auf Nachfrage bei Schulvorstellungen ein 45-minütiges Nachgespräch an.
Anmeldung unter Theaterkasse TEL 03693-451-137
Regie: Krzysztof Minkowski
Ausstattung: Konrad Schaller
Dramaturgie: Gerda Binder
Assistenz: Alina Gitt
Mitarbeit: Emily Grötschel
Sammy: Leonie Hassfeld
Bertin: Emil Schwarz
Leonie Hassfeld gibt eine couragierte Sammy, die sich durchs Leben schlägt. (…) Viel Empathie und Leidenschaft bringt die Schauspielerin in die Rolle ein – ohne sie als Unterschichtentyp zu entwerten.
Emil Schwarz gibt einen zurückhaltenden Bertin. Sein Spiel ist einfühlsam und glaubhaft.
Große Gefühle werden im Stück „Wutschweiger“ vorgeführt. Sie machen betroffen und gehen unter die Haut. (…) Theater als Hilfe für einen toleranten und ehrlichen Umgang miteinander, egal ob reich oder arm. Dafür sensibilisiert der Regisseur Krzysztof Minkowski das junge Publikum.
Meininger Tageblatt, Carola Scherzer, 14.01.2023